Anfang des 20. Jahrhunderts war Uttenreuth ein Dorf mit etwa 600 Einwohnern. Die Tatsache, daß es damals überhaupt einen Kindergarten gegeben hat, ist allein Marie Gebbert zu verdanken.
Marie Gebbert kam im Jahre 1900 mit ihrer Familie nach Uttenreuth. Sie lebte dort, wo nun die Parkwohnanlage steht. Ihr Ehemann, Max Gebbert, war der Mitbegründer und spätere Alleininhaber der Firma Reiniger, Gebbert & Schall, aus der letztlich der Bereich „Health Care“ der SIEMENS AG hervorgegangen ist. Die Familie Gebbert war immer sozial engagiert, nach dem Tode ihres Mannes im Jahre 1907 führte Marie Gebbert die Geschäfte weiter.
Die Idee, eine Kleinkinderschule zu errichten, faszinierte sie und so wurde auf ihr Betreiben hin bereits im Jahre 1908 ein Verein für Gemeindepflege gegründet; diesen stattete Marie Gebbert mit einer finanziellen Grundlage aus. Nach einigen Diskussionen über die örtliche Lage der geplanten Kinderschule wurde schließlich im Jahre 1912 für 700 Reichsmark das Grundstück „Galgenberg“ gekauft. Der Bau wurde im Jahre 1913 abgeschlossen und die Kinderschule in Betrieb genommen. Die Baukosten beliefen sich auf 17267,80 Reichsmark. Ein Großteil dieses Betrages wurde von Marie Gebbert zur Verfügung gestellt und sie spendete dem Verein für Gemeindepflege darüber hinaus weitere finanziellen Mittel, um die Zahlung der Betriebskosten für die Folgezeit zu sichern.
Ihr zum Gedenken liegt das Matthäus- Kinderhaus nun in der Maria-Gebbert-Straße. Das Kinderhaus entwickelte sich in den darauf folgenden Jahren wie folgt:
1912 | Bau der Kleinkinderschule | |
1913 | Eröffnung | |
1958 | Übernahme der Trägerschaftt durch die ev. Kirchengemeinde, Renovierung des Kindergartens | |
1968 | Umbau und Erweiterung der Kapazität auf 90 Kinder | |
1971 | Einrichtung des Gymnastikraums | |
1979 | um die staatliche Anerkennung zu erhalten, wird durch räumliche Umgestaltung ein Aufenthaltsraum für die Erzieherinnen geschaffen | |
1980 | Neugestaltung der Außenanlagen | |
1985 | Beginn des Umbaus | |
1986 | Einweihung des Neubaus; seitdem bietet der Kindergarten 100 Plätze in vier Gruppen | |
1989 | Umgestaltung des Gartens | |
1992 | Einrichtung der Spielhäuser in den Gruppen | |
1995 | Eröffnung der Schulkindbetreuung; unsere “Lachmöwe” sticht in See | |
2002 | Einweihung der Matschanlage | |
2003 | 90-jähriges Jubiläum. Unser Geburtstagsgeschenk: eine neue Rutsche mit Sonnensegel | |
2005 | bis | |
2006 | Generalsanierung und Umbau. Jede Gruppe verfügt jetzt über einen Gruppennebenraum. Der Brandschutz wird auf den neuesten Stand gebracht | |
2007 | Der Matthäuskindergarten wird zum Matthäus-Kinderhaus. Umwandlung einer Kindergarten- in eine Krippengruppe – die Nestflitzer | |
2011 | Eröffnung der zweiten Krippengruppe – die Wuselzwerge | |
2013 | Einweihung des vom Förderkreis finanzierten neuen Krippengartens; großes Fest zum 100-Jährigen bestehen. | |
2015 | Die Lachmöwe muss nach 20 Jahren leider abgebaut werden. An Ihre Stelle tritt der neue Bauernhof. | |
2016 | Die Kinder der dritten Krippengruppe beziehen ihre vorläufigen Räume – die Krabbelkäfer |